Funkwellen oder Kabel?

Die Stadtgemeinde Fürstenfeld plant die Versorgung der Fürstenfelderinnen und Fürstenfelder mit „Gratis-Breitband-Internet“ über Funk. Die erforderlichen Sender sollen an Straßenlaternen angebracht werden.

  • Ist das sinnvoll?
  • Gibt es gesundheitliche Bedenken?
  • Ist der Datenschutz gewährleistet?
  • Ist das Netz gegen Hackerangriffe entsprechend abgesichert?
  • Wird die Geschwindigkeit des Internets entsprechend sein?

Die grundsätzliche Frage lautet daher:

Wie sollen Gemeinden in Zukunft versorgt werden? Glasfaserkabel gelten als Kommunikationsinfrastruktur der Zukunft.
Sie sind nachhaltig, schnell und bieten Bandbreite.
Breitband-Internet: Versorgung über die Luft oder Kabel?

Über Funkwellen in der Luft

Mobilfunk: Über Mobilfunkstationen werden Daten zum Empfänger versendet. „LTE“ (Long Term Evolution) ermöglicht schnelle Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 150 Mbit/s. Ohne Grabungsarbeiten werden ländliche Regionen erschlossen. Je mehr Personen das Netz gleichzeitig nutzen, desto langsamer ist das Netz („shared medium“).

Richtfunk: Beim Richtfunk wird das Signal gezielt an einen Empfänger versendet – zum Beispiel ein Hotel. Einzelne, entlegene Betriebe oder Gebäude können so mit schnellem Internet (bis zu 150 Mbit/s) versorgt werden.

Über Kabel im Boden

Kupferkabel: Daten werden in Stromsignale übersetzt und können mit bis zu 16 Mbit/s übertragen werden, in Kombination mit Glasfaserkabeln bis zu 200 Mbit/s. Die Übertragungsgeschwindigkeit sinkt mit der Distanz.

TV-Kabel: Koaxialkabel wurden zur Verteilung von Kabelfernsehprogrammen verlegt. Mit dem neuen Übertragungsstandard Docsis können über Koaxialkabel Daten mit Geschwindigkeiten bis zu 200 Mbit/s übertragen werden.

Glasfaserkabel: Daten werden als Lichtwellen durch Glasfaserkabel (Lichtwellenleiter, LWL) geleitet. LWL übertragen Daten mit Bandbreiten bis zu einigen 100.000 Mbit/s (100 Gbit/s). Sie gelten als zukunftssicheres Medium, weil die genutzten Bandbreiten noch nicht ausgereizt sind.

Nur die Glasfaser-Technologie kann Daten über weite Distanzen ohne Verluste und mit großer Geschwindigkeit übertragen. Sie ist die Kommunikationsinfrastruktur der Zukunft. Fürstenfeld setzt leider nicht auf diese Technologie, sondern auf Internet mittels Funktechnologie. Wir GRÜNEN sind der Ansicht, Fürstenfeld sollte auf Glasfaser setzen und die „Breitbandmilliarde“ des Bundes ausschöpfen bzw. sich an der Breitbandstrategie der Steiermark beteiligen.

 

Quelle: Breitbandguide Land Steiermark:  www.verwaltung.steiermark.at

 

Grundsätzliches über 5G

  • 5G ist nichts grundsätzlich Neues, sondern eine Weiterentwicklung der bisherigen Technologie (4G). Für den Ausbau des neuen Mobilfunkstandards werden bis auf Weiteres bestehende Anlagen (Sendemasten) umgebaut. Wo dies aus bestimmten Gründen (Statik, bauliche Gegebenheiten) nicht möglich ist, werden errichtet.
  • Kleinstsendeanlagen (Small Cells genannt) kommen erst in wenigen Jahren. Diese werden in Regionen mit hoher Kundenfrequenz als Ergänzung des bestehenden Netzes errichtet.
  • Aktuelle internationale Studien ergeben, dass bei Einhaltung aller Vorschriften keine gesundheitliche Gefährdung gegeben ist.
  • Die Übertragungsprotokolle und Frequenzen sind ähnlich wie die bisher verwendeten – LTE und WLAN.
  • Vorteile von 5G: höhere Datenraten, höhere Kapazitäten im Netz, höhere Effizienz und geringerer Energieverbrauch. Das sind Voraussetzungen für autonomes Fahren, HD-Bildübertragung usw.
  • Die Sorgen bezüglich gesundheitlicher Gefahren, einer bedeutend größeren Anzahl von Sendemasten etc. sind aus derzeitiger Sicht unbegründet, müssen aber auf jeden Fall ernst genommen werden und bedürfen einer ständigen Beobachtung.

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