Österreich ist Europameister

In sportlicher Hinsicht – Wintersport, Fußball – wäre dieser Titel eine Ehre. Nicht so aber beim Verbrauch von Boden.
 
Täglich werden in Österreich 20 Fußballfelder – ungefähr 12 Hektar – Boden der Natur entzogen. Damit ist Österreich in Europa an erster Stelle, in keinem anderen Land nimmt der „Bodenfraß“ dieses Ausmaß an. Und dass, obwohl in einigen Bereichen – z.B. bei der Supermarkt- und Straßenfläche pro Einwohner*in – Österreich schon längst über dem europäischen Schnitt liegt. In den letzten 25 Jahren gingen durch „Bodenfraß“ 150.000 Hektar – das entspricht der Agrarfläche des Burgenlandes – verloren.

Schon längst haben sich Bevölkerungswachstum und Bodenverbrauch entkoppelt – der Bodenverbrauch stieg stärker als die Einwohnerzahl. Im Regierungsprogramm der türkis-grünen Regierung wurde lobenswerter Weise festgelegt, den Bodenverbrauch bis 2030 drastisch zu reduzieren, und zwar auf 2,5 ha täglich.

Wer sind die „großen Bodenverbraucher“? Der Straßenbau, einstöckige Betriebsgebäude, Einfamilienhäuser und Einkaufszentren. Solange aber das Bauen auf der „grünen Wiese“ günstiger ist als in Ortszentren, so lange wird die verhängnisvolle Entwicklung fortgesetzt werden – mit allen Nachteilen wie Versiegelung wertvoller Acker- und Erholungsflächen, Verödung der Ortskerne, leerstehende Geschäftslokale, Gefährdung der Nahversorgung für ältere und nicht mobile Menschen.

Wie sieht diese Entwicklung in Fürstenfeld aus?
Zwischen Altenmarkt und Fürstenfeld entstanden Bau- und Einkaufsmärkte, die große Flächen in Anspruch nehmen und versiegelt wurden. Die Errichtung von Einfamilienhäusern in Richtung Übersbach, Dietersdorf und nun auch an der Bergkammstraße und beim Schloss Welsdorf verbrauchen ebenfalls in beträchtlichem Ausmaß Natur- und Erholungsraum.

Diese Politik darf nicht fortgesetzt werden!

 

Ähnliche Beiträge